Energie & Umwelt Reportage
10 JAHRE NACH FUKUSHIMA
Der lange Weg zurück
Text Bessie Noll, Fotos Andrew Faulk

Zehn Jahre nach dem Tohoku-Erdbeben und dem Super-GAU von Fukushima sind die Folgen immer noch spürbar. Während in den vom Tsunami verwüsteten Städten wieder Leben einkehrt, sind Menschen in der radioaktiv verstrahlten Zone nach wie vor die Ausnahme. Bessie Nolls Reportage lässt erahnen, was es heisst, wenn das nukleare Restrisiko Realität wird.

Japans Schönheit kennt viele Facetten. Solche, die in aller Deutlichkeit ins Auge stechen, und solche, die etwas Zeit bedürfen, um sie zu erkennen. Die Kirschblüten im April brauchen keine Überzeugungsarbeit zu leisten. Der Telefonkabelsalat, der die Strassen von Tokio durchzieht, schon eher. Insbesondere beeindrucken die Schönheit der Natur und die der Menschen. Japans Landschaft bezaubert: von der felsigen Küste im Nordosten zu den verschneiten Skihängen von Nagano, von den hohen Kiefernwäldern am Fusse des Mount Fuji hin zu den tropischen Stränden von Ishigaki. Japans Bevölkerung ist bekannt für ihr Pflichtbewusstsein und ihre Opferbereitschaft, aber nichts ist vergleichbar mit ihrer Resilienz. Mensch und Natur harmonieren, die Stärken des einen respektierend und die Schwächen des anderen ergänzend. Die Tragödie vom 11. März 2011 hat sie beide auf die Probe gestellt.

 

DER SUPER-GAU

Wohl keine andere Nation auf der Welt hätte das grosse Tōhoku-Erdbeben und dessen Folgen 2011 besser bewältigt als Japan. Nach einem Beben der Stärke 9,0 vor der Ostküste zerstörte ein Tsunami mit einer durchschnittlichen Flutwellenhöhe von 24 Metern einen 500 Kilometer langen Küstenstreifen und hinterliess über 20’000 Tote oder Vermisste. Fast eine halbe Million Menschen wurden landesweit aus ihren Häusern vertrieben und mussten evakuiert werden. Darüber hinaus wurden im AKW Fukushima Daiichi der Tokyo Electric Power Company (TEPCO) die Notstromgeneratoren überflutet, was die Kühlung unterbrach und zur Kernschmelze in drei Reaktoren führte. In den Stunden und Tagen nach dem Erdbeben kam es zu Wasserstoffexplosionen, infolge derer radioaktive Strahlung austrat und sich mit dem Wind schnell nach Nordwesten ausbreitete. Das Gebiet im Umkreis von 30 Kilometern wurde zur kontaminierten Zone, welche für Jahrzehnte radioaktiv verstrahlt bleiben wird. Ein Beben, drei Katastrophen, 10 Jahre Wiederaufbau – und es bleibt immer noch viel zu tun.

 

Der Wiederaufbau fängt im Kleinen an. Strassen werden geräumt, Trümmer freigelegt. Eine Andeutung der Stadt, die früher einmal war, wird erkennbar. Häuser werden langsam wieder aufgebaut, Brücken saniert und Arbeitsplätze (wieder) geschaffen, wenn die lokale Fischerei und die Industrie zurückkehren. In den betroffenen Gemeinden erinnert man sich und erzählt Geschichten neu, um das Andenken an die Verstorbenen zu bewahren und zu ehren, aber auch um die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu wecken. In den Städten werden Notunterkünfte zugewiesen, die Wiedereröffnung von Schulen geplant und kleine Unternehmen unterstützt. Die finanzielle und emotionale Unterstützung auf nationaler Ebene ist unerlässlich, um den Wiederaufbau voranzutreiben, aber auch um die Moral der BürgerInnen für die kommenden, schwierigen Jahre aufrechtzuerhalten.

DER 11. MÄRZ 2011 – DIE FAKTEN ZUM SUPER-GAU VON FUKUSHIMA
  • Um 14 Uhr 46 Ortszeit ereignete sich vor Japans Ostküsten während 160 Sekunden das grosse Tohoku- Erdbeben mit einer Stärke von 9,0 auf der Richterskala.
  • Das Beben löste Tsunami-Flutwellen mit einer durchschnittlichen Höhe von 24 Meter aus, die eine Fläche von über 500 km2 der japanischen Pazifikküste überfluteten.
  • Japan beklagte 22’252 Tote und Vermisste.
  • Landesweit wurden 470’000 Personen evakuiert.
  • In der Präfektur Fukushima wurde das AKW Fukushima Daiichi von 15 Meter hohen Flutwellen überschwemmt, was zu Kernschmelzen in 3 der 6 Reaktoren führte.
  • Rund 20 Prozent der radioaktiven Emissionen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl wurden freigesetzt und kontaminierten Luft, Böden, Wasser und Nahrungsmittel in der land- und meerseitigen Umgebung.
  • Rund 150.000 Einwohner mussten das Gebiet vorübergehend oder dauerhaft verlassen. Hunderttausende in landwirtschaftlichen Betrieben zurückgelassene Tiere verhungerten.

 

Foto: wikimedia.org / Digital Globe

SRF Tagesschau vom 12. März 2011

10 JAHRE DANACH

Ofunato ist eine kleine Hafenstadt in der Präfektur Iwate, die für ihre Fischerei, die Zementindustrie und für die japanische Patisserie «Okashi» bekannt ist. In der Stadt auf dem felsigen Küstenvorsprung scheint die Normalität wieder eingekehrt zu sein. Ein Zeugnis von 2011 ist in der Innenstadt beim Haupthafen zu sehen: ein grosses verlassenes Gebäude, versehen mit Markierungen einer Hundesucheinheit des US-Militärs. Das Programm für neue Wohnsiedlungen ist fast abgeschlossen und über 90 % der Bevölkerung sind zurückgekehrt. Im Wasser glitzert das Spiegelbild des neuen Fischmarkts. Stadtrat Ito-san, der ein Familienunternehmen für die Herstellung von Fischerbooten leitet, macht sich Sorgen, dass sich die Tiefe des Ozeans verändert hat. Dies wirke sich auf die Unterwasserwelt aus: «Früher konnten wir 10 Tonnen Fisch pro Tag fangen, jetzt ist es nur noch eine.»
Auch Ishinomaki, in der Präfektur Miyagi, ist zu seiner alten Geschäftigkeit zurückgekehrt. Die Strassen sind belebt, die Läden geöffnet. Die Grossindustrie in der nordöstlichen Ecke der Stadt hat die Produktion hochgefahren. Sakamoto Sensei, ein örtlicher Grundschuldirektor und langjähriger Einwohner von Ishinomaki, behauptet: «Man kann kaum einen Unterschied feststellen zwischen dem, was Ishinomaki war, und dem, was es jetzt ist.» Abgesehen von vielen Geschichten von Verlust und Schmerz, aber auch von Tapferkeit und Hoffnung. Unbehaglich wird es beim Gedanken an das AKW Onagawa, das in 25 Kilometern Entfernung auf einer in den Pazifik ragenden Halbinsel steht. Freigegeben zum Wiederanfahren.

Fischerboote dümpeln in der Ryouri-Bucht, nördlich des Hafens von Ofunato.
Der berühmte Felsbogen «Anatoshi Iso» vor der Küste von Ofunato.
Der Ozean ist für die Fischerstadt Ofunato sowohl Quell des Wohlstands als auch des Verderbens.
Der Fischereiertrag erholt sich langsam in Ofunato. Die Fischer fangen jedoch viel weniger, als noch vor dem Tsunami.
In Ofunato wird ein Damm errichtet. Dieser verschafft den BewohnerInnen Zeit für die Evakuierung, sollte sich jemals eine ähnliche Katastrophe ereignen.
Ein Luftschacht hängt in einem seit 10 Jahren verlassenen Gebäude von der Decke.
Ein vom Tsunami zerstörtes Bürogebäude steht noch immer im Zentrum von Ofunato. Die Markierungen der amerikanischen Hundesucheinheit sind noch lesbar.
Die hohen Wälder entlang der Küste von Ofunato.
Sakamoto-Sensei, Grundschulleiter aus Ishinomaki, hat sich sehr für den Wiederaufbau der Stadt engagiert.
Das Café von Hamahata-san ist ein Ort, an dem die BewohnerInnen von Ishinomaki ihre Geschichten austauschen.
Die Industrie ist in Ishinomaki wieder zum Leben erwacht.
Das Manga-Museum in Ishinomaki ist eines der wenigen Gebäude, die den Tsunami unbeschadet überstanden haben.
Hochwasserschutzsteine leuchten in den ruhigen Ishinomaki-Gewässern im Sonnenschein.
Arbeiter beim Bau einer Gedenkstätte für die Okawa-Grundschule in Ishinomaki.
74 SchülerInnen der Okawa-Grundschule in Ishinomaki fielen dem Tsunami zum Opfer.
Die Erinnerung an die Okawa-Grundschule bereitet noch heute grosse Schmerzen.

Namie und Futaba sind die zwei Städte nördlich des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi, die am stärksten von der Strahlenbelastung betroffen sind. Beide wurden kurz nach dem Tsunami und der Reaktorkatastrophe evakuiert. Aus Angst vor dem radioaktiven Niederschlag wurde eine Sperrzone mit 30-Kilometer-Radius errichtet. Danach standen die zwei Städte jahrelang leer. Heute zeigt sich in Namie wieder Leben. Davon zeugen etwa der neue Aeon-Supermarkt oder eine neue «Michinoeki» (Raststätte) am Strassenrand. Einige Familien sind in neu gebaute, von der Zentralregierung finanzierte Häuser gezogen. «Wir können nicht einfach nicht zurückkehren», erinnert sich ein langjähriger Bewohner von Namie, der dort eine Immobilienfirma besitzt und betreibt, «wie schwierig es auch sein mag, es gibt nur diese Möglichkeit.»

Futaba ist hingegen immer noch unbewohnbar. Die Stadt wurde zwar im März 2020 wieder freigegeben. Heute sind jedoch erst 2 % des städtischen Gebiets für BesucherInnen zugänglich. Grosse Teile des kontaminierten Geländes sind offiziell als «schwierig zu betreten» gekennzeichnet. Betrieb herrscht bei verlassenen Häusern, welche am Rande des Einsturzes stehen. Einige werden von Eigentümern oder angeheuerten Arbeitern durchkämmt und leergeräumt, andere werden abgerissen.

 

GEEINT IM WILLEN ZUM NEUANFANG

Jede Stadt hat den Wiederaufbau anders erlebt, die Herausforderungen sind regional komplett unterschiedlich. Die alltäglichen Aufgaben, die kurz- und langfristigen Bedürfnisse, der ganze Wiederaufbauprozess an sich erfordern massgeschneiderte Lösungen. Lösungen, welche die lokalen Behörden für sich selbst erarbeiten müssen. Gemein ist ihnen der Wille, neu anzufangen, und das Verständnis, dass noch ein langer Weg vor ihnen liegt. Gemein sind ihnen auch die Hunderte Kilometer langen Deichs entlang der Ostküste von Tōhoku, welche künftige Generationen vor einem ähnlichen Ereignis schützen sollen. Und gemein ist ihnen ihre Widerstandsfähigkeit. Ein Mass an Widerstandsfähigkeit, das für jene, die mit der japanischen Kultur nicht vertraut sind, schwer in Worte zu fassen ist. Doch wie viel kann eine Stadt aushalten? Was bedeutet es, eine «No-go»-Zone wieder aufzubauen?

 

AM ORT DES GESCHEHENS

Heute steht das AKW Fukushima Daiichi still. Der Rückbau schreitet zögerlich voran. Die Spezialisten sind unsicher, wie sie die Aufräumarbeiten nach den Kernschmelzen in den Reaktoren richtig angehen sollen. Dies sind unerforschte Gewässer. Insgesamt müssen 900 Tonnen geschmolzene Brennelemente-Trümmer aus drei Reaktoren geborgen werden. Reaktor 2 stellt die grösste Herausforderung dar: Aus dem Reaktorsicherheitsbehälter mit den höchsten gemessenen Strahlungswerten müssen schätzungsweise 237 Tonnen Brennelemente-Trümmer entfernt werden. Reaktor 3 ist ein komplexes Chaos, im Vergleich zu Reaktor 2 aber wahrscheinlich einfacher zu handhaben. Zu Reaktor 1 verfügt TEPCO bislang nur über begrenzte Informationen. Eine physische Blockade im Sicherheitsbehälter verhindert bisher den Blick ins Innere.

Japan entwickelt neue Technologien, etwa kleine Roboterboote oder Roboterarme mit grosser Reichweite, um die geschmolzenen Brennelemente-Trümmer zu untersuchen und einzusammeln. Die Entwicklung kommt jedoch nur langsam voran. Gemäss dem 12-Jahres-Plan, den TEPCO im März 2020 vorstellte, hätten die Arbeiten mit diesen neuen Technologien an Reaktor 2 Anfang 2021 beginnen sollen, gefolgt von der Beseitigung der Trümmer in Reaktor 3. Ein gemeinsames Projekt mit Grossbritannien für die Erforschung, Konstruktion und den Einsatz des Roboterarms hat sich aufgrund der COVID-Pandemie wenig überraschend verzögert. Infolgedessen kündigten TEPCO und die japanische Regierung im Dezember 2020 eine einjährige Verzögerung an. Weitere Verzögerungen bei der Stilllegung werden erwartet, da ein kürzlich veröffentlichter Bericht bei den Reaktoren 2 und 3 deutlich höhere Strahlungswerte als bisher gemessen hat. Angesichts der Tatsache, dass die geschmolzenen Reaktorkerne noch immer nicht geborgen sind, ist Zeit ein wesentlicher Faktor. Doch der Zeitplan liegt derzeit auf Eis.

Selbst wenn alle geschmolzenen Brennelemente heute geborgen würden, könnte man sie nirgendwo unterbringen. Auch die Tanks, in denen das zur Kühlung der Beschädigten Reaktoren verwendete radioaktive Wasser zwischengelagert werden, sind überfüllt. Derzeit stehen mehr als 1000 Tanks mit über einer Million Kubikmeter Wasser vor Ort. Rund ein Viertel davon wurde nach internationalen Standards aufbereitet. TEPCO plant, das Tritium-haltige Wasser in den Ozean abzuleiten. Dies ist gängige Praxis in Atomkraftwerken auf der ganzen Welt. Im Meer würden die Tritiumspuren weiter verdünnt, bis zu einer Konzentration, die 10 Mal niedriger ist als jetzt. Dann stellt das Wasser ein geringes Risiko für die Meerestiere vor der Küste von Fukushima dar. Vorerst wartet TEPCO auf die Billigung der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) für dieses Vorhaben. Denn die öffentliche Wahrnehmung ist zentral. Die Angst, dass kontaminiertes Wasser die lokale Tierwelt beeinträchtigt, könnte sich negativ auf die lokale Industrie und die Fischerei – ein wichtiger Teil der lokalen Wirtschaft – auswirken.

 

Lastwagenflotten säumen die Strassen und Kreuzungen rund um die havarierte Atomanlage. Sie transportieren die im Landesinneren gefüllten Säcke mit kontaminierter Erde zu den Lager- und Verarbeitungsanlagen an der Küste. Bei den Ausfahrten der Schnellstrasse verkünden Schilder die abschreckende Botschaft «Zone mit hoher radioaktiver Strahlung. Bitte schnell durchfahren.» Auf über 500 Quadratkilometern verseuchtem Wald- und Ackerland – etwa die Fläche des Kantons Basel-Landschaft – ist die oberste Erdschicht (derzeit 10,4 Millionen Kubikmeter) abgetragen und in Säcke abgefüllt worden. Um den klassischen Fussballfeldvergleich beizuziehen: Das Volumen entspricht dem rund Fünfzigfachen des Letzigrund-Stadions in Zürich. Knapp drei Viertel des Zielvolumens sind bereits gesammelt. Ein schwindelerregendes Budget von 2900 Milliarden Yen (rund 24,7 Milliarden CHF) finanziert 18 Millionen Arbeiter und über 300’000 schwere LKW, um diese unvorstellbare Aufgabe zu bewältigen. Das Protokoll besagt, dass innerhalb von 30 Jahren nach der Katastrophe alle Säcke aus den Zwischenlagern entfernt und an einen alternativen Ort transportiert werden müssen. Niemand will, dass seine Stadt zu einer dauerhaften Atommülldeponie wird. Ausweichort: unbekannt.

 

«HERE WE GO»

Wie soll man hier Kinder grossziehen, wenn an jeder zweiten Ecke Geigerzähler stehen? Und doch sind immer wieder Zeichen der Hoffnung anzutreffen. Der Kontrast könnte verwirrender kaum sein. Das neue «Nuclear Disaster Memorial Museum», dessen Bau 44,3 Millionen Franken gekostet hat, liegt nahe der Küste in Futaba. Im Stadtzentrum steht ein prunkvoller neuer Bahnhof der «JAPAN RAIL». Die Tokioter Designfirma OVERALL hat vor dem Bahnhof auf eine halb abgerissene Wand in Street-Art-Manier den Slogan «HERE WE GO!!!» angebracht. Hinter dem Bahnsteig ist auf einer breiten und hohen Wand aus gestapelten schwarzen Säcken die Botschaft «Lasst uns die Zukunft von Futaba beginnen» zu lesen. In dieser Kombination fällt es schwer, sich vorzustellen, wohin «wir» gehen und wie die «Zukunft» aussehen soll.

AUF DEM WEG ZU NETTO NULL

Keine zehn Minuten östlich der Stadt Namie wurde im März 2020 die weltweit grösste Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff fertiggestellt, das «Fukushima Hydrogen Energy Research Field». Bis zu 1200 Normkubikmeter Wasserstoff pro Stunde werden mit Solarenergie erzeugt und sollen sowohl stationäre Wasserstoff-Brennstoffzellensysteme als auch Brennstoffzellenfahrzeuge antreiben, die während der Olympischen Spiele in Tokio im Einsatz sein sollen. Die geschätzten Kosten für dieses Projekt: 330 Millionen Franken.
Erneuerbare Energien spielen beim Wiederaufbau in Fukushima und der gesamten Region Tōhoku eine wichtige Rolle. Solaranlagen auf Dächern, Solaranlagen in der Nachbarschaft, aber auch grössere Anlagen im Megawattbereich werden an Hängen und in der Ebene entlang der Schnellstrasse E6 errichtet, die von Sendai bis nach Tokio führt. In Minamisoma, nördlich von Namie, kommt Windenergie zum Einsatz. Das Solar- und Windkraftwerk Mano-Migita-Ebi liefert in Verbindung mit Mega-Solarzellenfeldern 60 Megawatt (MW) Energie – der Bedarf für rund 20’000 Haushalte. Die Präfektur Fukushima treibt ihre Ziele für erneuerbare Energien schneller voran als die nationale Regierung. Bis 2040 will Fukushima zu 100 % CO2-neutral sein.

OLYMPIADE DER HOFFNUNG?

Die Olympischen Spiele 2020 in Tokio sind ein weiteres Symbol der Hoffnung. Diese wurden Corona-bedingt ins Jahr 2021 verschoben. Offiziell als «Recovery Olympics» bezeichnet, wurde die Präfektur Fukushima mit der Ausrichtung von Baseball und Softball geehrt, zwei in Japan sehr beliebte Sportarten, die speziell für die Spiele wieder eingeführt wurden. Passenderweise wird der olympische Fackellauf in Fukushima am 25. März dieses Jahres beim «Village National Training Center» beginnen und am ersten Tag zu den Küstenstädten führen, die am unmittelbarsten von der Atomkatastrophe 2011 betroffen waren. Obwohl immer noch nicht klar ist, ob die Olympischen Spiele 2021 wirklich stattfinden können, sind viele EinwohnerInnen der Fukushima-Region hoffnungsvoll – hoffnungsvoll, wieder im Rampenlicht zu stehen und der Welt den Fortschritt zu zeigen, den Fukushima gemacht hat.

 

DIE ZUKUNFT DER ATOMKRAFT

Trotz kritischer Stimmen will Japan weiterhin an der Atomenergie festhalten. Historisch gesehen waren die Japanerinnen und Japaner der Atomkraft gegenüber Immer positiv gesinnt. Naoto Kan allerdings, Premierminister Japans während der Katastrophe von 2011, ist der festen Überzeugung, dass die Atomkraft nur eine vorübergehende und temporäre Energiequelle ist. «Diese Technologie sollte und wird im nächsten Jahrhundert nicht mehr existieren.» Die Atomenergie hat es der Insel-Nation ermöglicht, die Importabhängigkeit von Energieträgern wenigstens ein bisschen zu verringern. Seit Einführung der Technologie in den 1960er-Jahren ist die Nutzung der Atomenergie eine Quelle des Stolzes und hat 50 Jahre lang zuverlässig einen Teil des jährlichen Strombedarfs Japans gedeckt. Von trauriger Ironie ist die Tatsache, dass Japan genau jene Technologie beherrscht und sich ihrer rühmt, die sie 1945 so schrecklich getroffen hat. Darüber hinaus hat sich die Atomindustrie tief in der Politik eingenistet – ein institutionelles Geflecht, das nicht so leicht zu entwirren ist.

 

Während sich zehn Jahre später der radioaktive Staub langsam legt und wir der Tragödie von 2011 gedenken, ist eine Erkenntnis gewachsen: Die beiden Facetten von Japans Schönheit, das Land und die Menschen, harmonieren in Fukushima heute nicht mehr. Ein Grossteil der Region wurde ihrer Schönheit beraubt. Die Menschen sind ihr auf unnatürliche Weise abhanden gekommen. Und ohne Menschen ist eine Rückkehr zur Normalität undenkbar. Vielleicht ist in Fukushima am 20. oder 30. Jahrestag wieder Leben wie vor der Katastrophe eingekehrt. Heute ist dies leider nicht der Fall.

Stimmen aus dem Exil
Hinter den Ereignissen von Fukushima stehen immer auch persönliche Schicksale. Bessie Noll hat mit Betroffenen gesprochen. Es sind Geschichten von Chaos, Verlust und unfreiwilligen Veränderungen.
Masafumi Ishida 石田 全史
Naho Kikuchi 菊地 菜穂
Atsushi Matsueda 松枝 敦
Masafumi Ishida 石田 全史 aus Namie, Fukushima

Geboren und aufgewachsen in Namie, Fukushima, besitzt und betreibt der 40-jährige Masafumi Ishida ein Immobiliengeschäft, das seit vielen Jahren im Familienbesitz ist. Sein Vater und Grossvater lebten ebenfalls in Namie. Hier sind seine Wurzeln. Masafumis Zukunft stand nie zur Debatte. Er würde das Familiengeschäft übernehmen und bildete sich entsprechend aus.

 

Als sich am 11. März 2011 um 14 Uhr 46 das grosse Tōhoku-Erdbeben ereignete, hatte Masafumi in Iwate-ken nördlich von Fukushima geschäftlich zu tun. Der Strom fiel aus, die Handyverbindung brach ab. Zwischen ihm und seinem Zuhause waren die Strassen wegen der vielen Evakuierten blockiert. Erst um 5 Uhr morgens erreichte Masafumi Namie. Seine Firma informierte ihn auf dem Festnetz, dass seine Frau und seine Tochter am Leben waren. Unklar war jedoch, wo sie sich befanden. Er erinnert sich an die Hektik. In der Innenstadt von Namie, wo sich Masafumis Geschäft befand, herrschte ein Chaos aus Menschen, die aus den Häusern in Küstennähe flüchteten, und Rettungskräften, die nach Vermissten suchten.

 

Die Hektik brach jäh ab, als Männer in weissen Anzügen aufkreuzten und die vollständige Evakuierung der Stadt verkündeten.

 

 

Masafumi war hin- und hergerissen. Sollte er gehen? Ohne seine Familie? Ohne zu wissen, ob seine Mitarbeiter in Sicherheit sind? Während er überlegte, klingelte sein Handy zum ersten Mal seit dem Beben. Seine Frau und seine Tochter waren in Sicherheit. Jetzt erst entschieden sie sich zu gehen. Das Ziel: Die Präfektur Chiba, wo seine Schwiegermutter lebte. Kurz vor der Abreise ereignete sich gegen 16 Uhr 30 die erste Wasserstoffexplosion in Daiichi. Die Familie verfolgte gemeinsam die Bilder in den Nachrichten. Zum Zeitpunkt der Explosion, erinnert sich Masafumi, war von Radioaktivität keine Rede und es war unklar, in welcher Gefahr sie sich befanden. Dennoch hatte er nur einen Gedanken: «Geh weit weg… weit weg!»

 

Im Herbst beruhigte sich die Lage etwas. Masafumi wollte seine Arbeit in Fukushima wieder aufnehmen. Das Immobiliengeschäft in Japan ist eng mit der Versicherungsbranche verbunden. Viele Menschen hatten ihr Zuhause verloren oder waren geflohen – sie brauchten Hilfe. Masafumi sah es als seine Pflicht, zu helfen. Er ging das Risiko auch ein, um sein Unternehmen zu retten. Die Ungewissheit in Bezug auf die Gefahr für ihn selber nahm er in Kauf. «Shikata ga nai» auf Japanisch heisst treffend: «Es gibt einfach keinen anderen Weg.»

 

Masafumi kehrte mehrmals nach Namie zurück. Als Grundstückseigentümer wurde ihm Zutritt gewährt, wenn auch nur zu «sicheren Bereichen», in voller Schutzmontur und mit Geigerzähler um den Hals. An diese Reisen erinnert er sich lebhaft – aus dem Gedächtnis, aber auch mithilfe der Bilder, die er zeigt. Namie war leer. Trostlos. Wildschweine und Strausse streiften durch die Strassen. Ampeln blinkten, um den nicht vorhandenen Verkehr zu regeln. Eingestürzte Häuser lagen auf den Strassen. Niemand hatte die Trümmer aufgeräumt. Niemand war dort gewesen.

 

Östlich des Stadtzentrums waren die Spuren des Tsunamis unübersehbar. Einstige Häuserreihen waren nun Morast – ein Schrottplatz für aufgetürmte Autos und tote Wirbeltiere, die durch die ganze Gemeinde geschoben worden waren. Masafumis Haus lag in Schutt und Asche: Der Kühlschrank offen auf dem Boden, alles lag kreuz und quer verstreut. Plünderungen waren häufig: «Dorobou» – Räuber – nahmen mit, was sie konnten, bevor die Häuser zu verrotten begannen und langsam zerfielen.

 

2016 wurde Namie wieder geöffnet. Heute sind erst 3% der Stadt zugänglich. Die Einwohnerzahl beträgt 1000 Personen. Früher waren es 20’000. Ein Teil von Namie ist unbewohnbar und wird es noch viele Jahre bleiben. Viele ehemalige BewohnerInnen wollen nicht zurückkehren und möchten ihre Häuser vom Staat abreissen lassen. Dies wird mit einer grosszügigen Entschädigung belohnt. Es gibt aber auch solche, die zurückkehren wollen. Masafumi ist einer von ihnen.

Wohin steuert Japans Energiepolitik?
Nach dem Super-GAU von Fukushima hat die Inselnation ihre Atomstromproduktion heruntergefahren. Wie deckt Japan seinen Energiehunger seither? Und welche energiepolitische Strategie verfolgt das Land in Zukunft?

Japan ist als Inselstaat stark vom Import fossiler Brennstoffe abhängig. Es gibt nur wenige Vorkommen konventioneller Energieressourcen wie Kohle, Öl oder Erdgas auf der Insel. Daher müssen diese eingeschifft werden. Diese Tatsache hat grosse geopolitische Abhängigkeiten geschaffen, die Japans Energiestrategie stark prägen. Vor der Fukushima-Katastrophe 2011 lag der Selbstversorgungsgrad Japans beim Strom bei etwa 20 % und fiel 2014, als die Atomstromerzeugung komplett zum Erliegen kam, auf lediglich 6,5 %. Damit figuriert Japan im Vergleich zu anderen G20-Staaten am unteren Ende.

 

Die Atomenergie war und ist in vielerlei Hinsicht immer noch ein Pfeiler der japanischen Energiepolitik. Im Jahr 2010 lieferte diese 25 % der gesamten Stromerzeugung und es war geplant, diesen Anteil bis 2017 auf 40 % zu steigern. Abgesehen von der Wasserkraft (etwa 7 %) machten erneuerbare Energien weniger als 3 % der gesamten Stromerzeugung aus. Der Rest wurde durch fossile Brennstoffe erzeugt (siehe Grafik unten).

 

0 % ATOMSTROM NACH FUKUSHIMA

Vier der sechs Reaktoren der Tokyo Electric Power Company (TEPCO) in Fukushima Daiichi wurden beschädigt, als eine 15 Meter hohe Tsunami-Flutwelle nach dem Erdbeben vom 11. März 2011 die Stromversorgung und Kühlung lahmlegte. Kurz darauf nahm Japan alle 54 betriebsfähigen Reaktoren vom Netz – fast 22 % der Stromversorgung fielen auf einen Schlag weg. Zwar kündigte Japans Zentralregierung im September 2012 den Atomausstieg bis 2040 an. Trotzdem bemühte sie sich in den Folgejahren, die atomfreundliche Gesinnung am Leben zu erhalten, indem die neu gegründete, zentralisierte Atomaufsichtsbehörde (NRA) die Sicherheitsvorschriften verschärfte und einige Reaktoren zur Stilllegung zwang. Im Jahr 2014 trug die Atomenergie erstmals seit Beginn ihrer Nutzung in Japan 0 % zur Stromversorgung bei. Wie also die Stromlücke füllen?

ERNEUERBARE ENERGIEN KOMMEN AUF DEN PLAN

Während die einfachste und unmittelbare Antwort darin bestand, Kohle- und Gasimporte zu erhöhen, warnten Japans Energieexperten vor einer erhöhten Auslandabhängigkeit. Als langfristige Lösung wurden darum erneuerbare Energien vorgeschlagen, da sie eine hohe Investitionsrendite und ökologischen Nutzen versprachen. Zwei effiziente Massnahmen ermöglichten dann den schnellen Ausbau erneuerbarer Energien in Japan: ein Einspeisetarif und die vollständige Liberalisierung des Strommarkts. Das Einspeisemodell förderte die Erneuerbaren, indem es den Produzenten eine Abnahme mit Mindestpreis garantierte. Solare Investitionen stiegen. In Verbindung mit dem ab 2016 vollständig liberalisierten Energiemarkt konnten tausende grosser und kleiner Produzenten erneuerbaren Strom auf dem Markt verkaufen. Dieser Wandel wurde sichtbar: Vor Fukushima wurde Japans Energiepolitik grösstenteils von zehn regionalen Energieversorgern und einer Reihe grosser Kohle-, Atom- und Wasserkraftwerkgesellschaften dominiert. 2019 hingegen befanden sich 69 Terawattstunden (TWh) Solarenergie im Besitz eines Netzwerks von tausenden Stromerzeugern. Heute tragen die erneuerbaren Neueinsteiger 18 % zur Stromversorgung bei.

 

ZURÜCK IN DIE NUKLEARE VERGANGENHEIT

Atomstrom floss 2015 erstmals wieder ins Netz, als die beiden Druckwasserreaktoren des Kraftwerks Sendai in Kyushu wieder anliefen. Seitdem hat die Atomaufsichtsbehörde NRA weitere Reaktoren ans Netz gelassen. Derzeit sind neun Reaktoren wieder angefahren, weitere haben Anträge eingereicht. 24 wurden endgültig stillgelegt. Trotz der Ausstiegsbestrebungen zahlreicher Nationen wie Deutschland, der Schweiz, Südkorea oder Taiwan verfolgt Japan eine Wiedereinstiegs- statt Atomausstiegsstrategie.

 

Finanziell gesehen ist dieser Ansatz fragwürdig. Von 2011 bis 2020 sind bisher Gesamtkosten für die Umsetzung der Sicherheitsvorschriften, die Wartung und den Betrieb sowie die Stilllegung von Atomkraftwerken von fast 13’500 Milliarden Yen (rund 115 Mia. CHF) angefallen, beinahe die Hälfte davon für Sicherheitsmassnahmen. Doch auch die Stilllegung ist kostspielig. Entsprechend sind die AKW-Betreiber ständig hin- und hergerissen: Milliarden für den Weiterbetrieb investieren oder massive Verluste durch Stilllegungen in Kauf nehmen?

 

Im Gespräch mit dem ehemaligen Premierminister Naoto Kan Ende Januar wurde die Frage diskutiert. Naoto Kan erklärt, dass es heute dreimal teurer geworden ist, neue AKW zu bauen. Die Energiebehörden schätzen, dass Atomstrom wahrscheinlich 15 Yen / kWh (13 Rp. / kWh) kosten wird, im Vergleich zu Strom aus erneuerbaren Energien für 5 Yen / kWh (4,3 Rp. / kWh). Ex-Premierminister Kan glaubt, dass es finanziell unmöglich sein wird, Atomkraftwerke am Laufen zu halten, geschweige denn neue in Betrieb zu nehmen.

 

DAS «NUKLEARE DORF»

Doch EntscheidungsträgerInnen handeln nicht immer rational. Die politische (Un-)Vernunft übertrumpft oft die finanzielle Logik. Während der Fukushima-Effekt in vielen Ländern dem Atomausstieg Auftrieb gab, klammert sich Japan an seine atomfreundlichen Institutionen. Als «Nukleares Dorf» wird in Japan das Geflecht respektive der Filz zwischen dem Wirtschaftsministerium, den AKW-Betreibern und der seit langem regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) bezeichnet. «Amakudari», wörtlich übersetzt «Gesandter des Himmels», steht für die Praxis, pensionierte Bürokraten bei grossen Energieunternehmen einzustellen, nachdem sie diese beaufsichtigt haben. Japans Top-Down-Regierungsstruktur erlaubt dies. Naoto Kans Einschätzung dazu: «Das Nukleare Dorf hat in den letzten zehn Jahren erheblich an Macht verloren, obwohl es immer noch einen enormen Einfluss auf die Förderung der Atomindustrie hat.»

 

SOLARENERGIE IM LAND DER AUFGEHENDEN SONNE

Interessanterweise haben die hohen Kosten die Verfechter der Atomenergie in letzter Zeit davon abgehalten, offen für diese einzustehen. Stattdessen zielen sie darauf ab, erneuerbare Energien zu verteuern. Laut Naoto Kan werden diese Bemühungen aber scheitern: «Erneuerbare Energie ist einfach zu günstig.» Derzeit investiert er seine ganze politische Energie in die Förderung der Solarenergie. Er glaubt, dass diese «The New Normal» sein werde – die Zukunft von Japans Energieversorgung. Ex-Premierminister Kan ist ein flammender Befürworter des «Solar-Sharing»: Pflanzen und Solarzellen sollen sich Land und Sonnenlicht teilen. Da Ackerland, das «Tanbo», relativ knapp ist, haben sich japanische Landwirtschaftsverbände bislang gegen Freiflächenanlagen gewehrt. «Solar-Sharing» könnte hier die Lösung sein. Auf die Frage, wie politische Mehrheiten für die Entwicklung von erneuerbaren Technologien zu finden sind, antwortet Naoto Kan scherzhaft: «Sagen Sie es mir…» Seine Antwort dazu: Auf seinem Hausdach in Tokio hat der Ex-Premierminister Solarzellen installiert: «Wir überzeugen, indem wir zeigen, dass es funktioniert!»

 

WOHIN STEUERT JAPANS ENERGIEZUKUNFT?

Der neue Premierminister Yoshihide Suga kündigte kürzlich Japans Plan an, bis 2050 CO2-neutral zu werden. Der aktuelle fünfte strategische Energieplan sieht allerdings vor, dass 20 – 22 % des Strombedarfs bis 2030 aus Atomkraft stammen sollen. Dies würde nicht nur die Wiederinbetriebnahme aller bestehenden betriebsfähigen Anlagen erfordern, sondern auch AKW–Neubauten. Als eine der wenigen verbliebenen Regierungen, welche die Atomenergie unterstützt, wird die Welt also gespannt auf Japan und seinen Umgang mit der Atomkraft blicken.

Die Autorin, Bessie Noll, doktoriert derzeit an der ETH Zürich in der «Energy Politics Group» und schreibt im Rahmen einer Zusammenarbeit zum 10. Jahrestag von Fukushima für die Schweizerischen Energie-Stiftung SES. Nachdem sie das grosse Tohoku-Erdbeben von 2011 in der High School in Tokio miterlebt hatte, reiste sie zehn Jahre danach im Januar 2021 erneut nach Japan, um die Region Tohoku zu besuchen, die von dem Erdbeben, dem Tsunami und der Atomkatastrophe betroffen war, sprach mit Betroffenen Personen vor Ort und recherchierte Hintergründe. Die Artikel in dieser Publikation sind das Produkt dieser Reise

 

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